In unserem Artikel „Schnorcheln lernen in 10 einfachen Schritten“ hast du eine kurze Einleitung erhalten. In diesem Beitrag wollen wir dir nun eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand geben, damit du dich in Zukunft noch sicherer und entspannter in die Fluten stürzen kannst. Hier kommen unsere Tipps zum richtigen Schnorcheln:
1. Die Planung des Schnorchelausflugs
Dieser erste Punkt ist essenziell und wird von Schnorchel-Anfängern gerne unterschätzt. Achte bei der Planung deiner Schnorchel-Tour, insbesondere auf folgende Aspekte:
Kann man in dem Gebiet überhaupt Schnorcheln?
Vergewissere dich, dass das Gebiet, in dem du Schnorcheln möchtest, nicht wegen Umweltbedenken gesperrt ist oder ob es sich nicht um ein militärisches Sperrgebiet handelt. Manche regionalen Behörden reagieren äußerst empfindlich auf Verstöße.
Außerdem solltest du dich informieren, ob das Gebiet frei von Bootsverkehr ist. Boote stellen für Schnorchler eines der größten Risiken dar.
Mit welchen Natureinflüssen ist zu rechnen?
Strömungen, Gezeiten und Winde können demjenigen in die Karten spielen, der diese nicht beachtet. Informiere dich deshalb vorab über eventuelle Oberflächenströmungen (treiben dich aufs Meer) oder Unterwasserströmungen (beeinträchtigen die Sicht ungemein). Auch die Gezeitenlage sollte im Blick behalten werden, da dadurch nicht unwesentliche Strömungen entstehen können. Manche Küstenzonen werden zudem an bestimmten Tageszeiten regelmäßig von starken Winden heimgesucht.
Versuche dir bei ortskundigen Personen Informationen zu diesen Risikofaktoren einzuholen. Unterschätze diesen Punkt nicht aus Bequemlichkeit!
2. Schnorchelausrüstung richtig anlegen
Du hast dir die richtige Schnorchelausrüstung zugelegt oder geliehen? Alles passt? Dann kann es gleich losgehen.
Schnorchelausrüstung wird gewöhnlicherweise im knie- bis hüfttiefen Wasser angelegt. Wenn es allerdings keinen seichten Einstieg gibt oder du vom Boot aus schnorchelst, muss die Ausrüstung natürlich zuvor angezogen werden.
Die Flossen anziehen
Schnorchelflossen können leichter angelegt werden, wenn sowohl Füße als auch Flossen nass sind. Wenn du Flossen an Land anlegen musst, ist es hilfreich, wenn sich jemand auf das Flossenblatt stellt, während du ins Fußteil schlüpfst. Im Wasser geht dies meist ohne die Hilfe deines Schnorchel-Partners hervorragend.
Die Tauchermaske anlegen
Auch bei der Tauchmaske gilt: wenn sowohl Maske als auch Gesicht nass sind, geht es besser. Drücke die Maske auf dein Gesicht; sie sollte schon so ohne Probleme halten. Dann erst ziehst du das Maskenband über den Kopf. Achte darauf, dass keine der Dichtlippen umgeknickt ist und sich keine Haare zwischen Dichtlippe und Gesicht befinden.
Den Schnorchel anlegen
Und zuletzt: der Schnorchel. Achte auf einen festen Sitz im Mund und stell sicher, dass der Schnorchel gut an der Maske befestigt ist.
Die Schnorchelmaske anziehen
Solltest du statt der Tauchmaske und dem Schnorchel eine Schnorchelmaske verwenden, musst du diese folgendermaßen anlegen. Befeuchte wie bei der Tauchermaske sowohl dein Gesicht als auch die Maske. Drücke dann die Schnorchelmaske von unten fest auf dein Gesicht und ziehe im Folgenden das Maskenband über den Kopf.
Nun solltest du gut für die Wellen gewappnet sein: Es kann losgehen.
3. Der richtige Einstieg ins Wasser
Hier möchten wir zwischen dem Einstieg bei langsam zunehmende Wassertiefe und dem Einstieg direkt ins tiefe Wasser unterscheiden.
Einstieg bei langsam zunehmender Wassertiefe
Wenn es nicht zu steinig ist, solltest du bis ins knie- bis hüfttiefe Wasser gehen und dann dort deine Flossen anziehen. Bei wenig Wellengang kannst du dich vorwärts ins Wasser begeben und dich, sobald möglich aufs Wasser legen und von hier an schwimmend fortbewegen. Bei Brandung empfiehlt sich ein Einstieg rückwärts, um die anrollenden Wellen nicht frontal ins Gesicht zu bekommen. Halte bei besonders großen Wellen deine Tauchermaske fest, damit dir diese nicht vom Kopf gerissen wird, zudem aus dem Schnorchel ausatmen, damit eindringendes Wasser gleich wieder nach Außen befördert wird.
Einstieg vom Boot, Steg oder Felsen
Für Schnorchel-Anfänger ist für eine solche Situation der sitzende Einstieg die zu präferierende Methode. Dazu setzt du dich auf den Rand des Steges oder Bootes, stützt dich seitlich mit den Händen ab und drückst dich von der Kante weg, während du deinen Körper leicht drehst. Alternativ kannst du auch den Spreizsprung versuchen. Diese aus dem Tauchen bekannte Einstiegs-Art ist ebenso einfach, erfordert aber etwas mehr Übung. Wichtig ist, dass deine Beine gespreizt sind (ein Bein nach vorn, eines nach hinten), um deine Geschwindigkeit beim Eintauchen zu reduzieren. Zudem sollte die Maske und der Schnorchel festgehalten werden, damit sie nicht von der Wucht des Wassers vom Gesicht gerissen werden.
4. Richtig Schnorcheln
Du befindest dich nun im Wasser und kannst loslegen. Hier erfährst du nun alles zum richtigen Flossenschlag, der Atemtechnik und dem Abtauchen.
Mit Flossen fortbewegen
Flossen dienen dem Schnorchler zur besseren und kraftsparenden Fortbewegung. Derjenige, der Flossen verwendet, wird sich im Wasser deutlich entspannter und länger aufhalten können. Doch wie schwimmt man eigentlich mit Flossen?
Hier möchten wir dir zwei unterschiedliche Flossenschläge zeigen. Da die Beine bei immer gleichen Bewegungen schneller ermüden, kann man immer wieder die Technik variieren und so länger im Wasser durchhalten.
Der Wechselschlag
Dies ist wohl die bekannteste Methode. Die Beine werden abwechseln auf und ab bewegt. Achte auf eine eher langsame und kraftvolle Ausführung. Die richtige Ausführung zeigt der Anfang dieses Videos: https://youtu.be/2oQ7tC1f-4Y
Der Delphinstil
Bei dieser Flossenschlag-Methode aus dem Schwimmsport wird der ganze Körper in wellenförmigen Bewegungen bewegt. Was Worte nur schwer beschreiben können, kann dieses Video umso besser zeigen: https://youtu.be/2oQ7tC1f-4Y?t=27
Die richtige Atemtechnik
Beim Schnorcheln ist es zur Verhinderung der Pendelatmung entscheidend, langsam und tief einzuatmen. Ausführliche Informationen zum Atmen beim Schnorcheln findest du hier: richtig Atmen beim Schnorcheln
Richtig abtauchen
Wenn man nun einige Zeit das Oberflächen-Schnorcheln genossen hat, möchte man vielleicht auch den Meeresboden weiter unten erkunden. Die richtige Technik ist beim Abtauchen wichtiger, als du denkst, denn sie spart Kraft und somit Sauerstoff. Hier also unsere Anleitung zum Abtauchen in 5 Schritten.
- Ein paar tiefe Atemzüge reichern deinen Körper mit genügend Sauerstoff an.
- Nach dem letzten tiefen Atemzug solltest du nun die Luft anhalten.
- Knick nun deinen Oberkörper nach unten weg und strecke deine Beine so gerade du kannst aus dem Wasser.
- Winkle deine Arme an. Dein Körper sollte jetzt rechtwinklig zur Wasseroberfläche mit Blick nach unten stehen.
- Das Gewicht deiner Beine wird dich nun automatisch nach unten drücken. Erst wenn dein ganzer Körper samt Beine und Flossen unter Wasser ist, solltest du dich mit einigen kräftigen Flossenschlägen weiter nach unten bewegen. Die Arme bleiben nach wie vor am Körper angelegt.
Kleiner Tipp am Rande: wenn du dich unter Wasser langsamer bewegst, benötigt dein Körper auch weniger Sauerstoff und folglich kannst du deinen Tauchgang weiter ausdehnen.
Versuche nicht beim ersten Mal sehr tief abzutauchen. Erlerne die Technik lieber an der Wasseroberfläche und taste dich dann mit jedem Abtauchen weiter vor. So bekommst du ein Gefühl dafür, wann du wieder auftauchen musst und wozu dein Körper fähig ist.
5. Der Ausstieg aus dem Wasser
Wie beim Einstieg können wir auch hier wieder zwischen dem Ausstieg in seichten Gewässern und dem Ausstieg aufs Boot, den Steg oder Felsen unterscheiden.
Wenn du vom Boot aus schnorchelst, empfiehlt es sich, die Flossen beim Ausstieg anzubehalten, um damit Schwung zu erzeugen. Somit wird dir das Hochziehen an einer Außenkante des Bootes oder eines Steges erleichtert. Wenn das Boot über eine Leiter verfügt, sollten die Flossen besser ausgezogen werden. Jeder, der es schon einmal versucht hat, weiß wie aussichtslos es ist eine Leiter mit Flossen erklimmen zu wollen.
Bei seichtem Wasser können die Flossen im knie- bis hüfttiefen Wasser ausgezogen werden und barfuß an Land gewartet werden.