Schnorcheln ist kein gefährliches Hobby, soviel steht fest. Dennoch fällt es manchen Menschen schwer, sich entspannt dem Bewundern der Unterwasserwelt hinzugeben. In diesem Beitrag möchten wir dir die potenziellen Gefahren des Schnorchelns vorstellen und Handlungsempfehlungen für solche Situationen aussprechen. Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du nie mehr Angst beim Schnorcheln haben müssen.
1. Atmung
Die ungewohnte Atmung ist mit Abstand der größte Auslöser für Angst beim Schnorcheln. Der Atemwiderstand entsteht dadurch, dass Luft durch das relativ dünne Schnorchelrohr bewegt werden muss. Die Luft muss sozusagen statt nur eingeatmet „eingezogen“ werden. Zudem ist die Luft in der Lunge (unterhalb der Wasseroberfläche) einem anderen Druck ausgesetzt als die Luft oberhalb des Meeresspiegels, was die Atmung zusätzlich erschwert.
Hat man die Ursache der ungewohnten Atmung erkannt, kann man bewusste Atemtechniken anwenden, um nicht zu hyperventilieren oder Panik zu bekommen. Alles zur richtigen Atmung und wie du Atemnot, Hyperventilation usw. verhinderst, erfährst du hier: Atemtechnik beim Schnorcheln
Unsere 3 Tipps:
- Wir empfehlen, die richtige Atmung im seichten Wasser zu trainieren und sich mit dem ungewohnten Gefühl vertraut zu machen.
- Bleibe stets ruhig und versuche Panik vorzubeugen. Sei dir stets bewusst, dass zu hastiges Atmen dazu führen kann, dass du zu viel Kohlendioxid ausatmest. Dadurch kannst du Muskelkrämpfe und Probleme mit dem Kreislauf bekommen.
- Wenn du merkst, dass du langsam außer Atmen kommst oder andere Erschöpfungserscheinungen spürst, mach unbedingt eine Pause. Das Riff und die Fische laufen schon nicht weg.
Wie du deinen Schnorchel effektiv von Wasser befreist, findest du hier: Schnorchel ausblasen
2. Seegang und Strömung
Aufs offene Meer getrieben zu werden – eine Angst, die viele Menschen in sich tragen. Wenn du beim Schnorcheln abtreibst, versuche nicht gegen die Strömung anzuschwimmen. Meist hat man dabei wenig Erfolg. Viel sinnvoller ist es zu versuchen, die Strömung zur Seite zu verlassen, also im rechten Winkel. Strömungskanäle sind selten breiter als ein paar Meter.
Bei starkem Seegang läufst du ständig Gefahr, von einer Welle überschwappt zu werden. Ein gefüllter Schnorchel ist die unvermeidbare Konsequenz. Sei also bei Seegang stets darauf vorbereitet, deinen Schnorchel ausblasen zu müssen. Halte zudem genügend Abstand zum Riff, um nicht von einer Welle dagegen geschleudert zu werden.
Sich über Strömungen und Seegang zu informieren gehört zur Planung eines jeden Schnorchelausflugs zwingend dazu.
3. Ausrüstungsprobleme
Eine funktionsfähige Ausrüstung ist natürlich die Voraussetzung für einen angstfreien und gelungenen Schnorchelausflug. Die Funktionsfähigkeit bei Schnorchelausrüstung lässt sich in zwei Komponenten untergliedern:
- Funktionierende Ausrüstung: Zunächst einmal muss die Schnorchelausrüstung von guter Qualität, vollständig, nicht defekt und dem entsprechenden Körper passend sein.
- Richtige Einstellung: Des Weiteren ist es essenziell, die Ausrüstungs-Gegenstände richtig anzupassen. Dabei ist die richtige Größeneinstellung bei der Tauchmaske, die Befestigung des Schnorchels an der Taucherbrille und die passende Einstellung der Schwimmflossen besonders wichtig.
Teste deine Ausrüstung deshalb im seichten Wasser und justiere gegebenenfalls noch an der einen oder anderen Stelle nach. Kaufratgeber zu guten Schnorchelsets, Schnorchelmasken und vielem mehr findest du hier: Schnorchelausrüstung
4. Andere Wassersportler
Bootsfahrer, Surfer und Segler können für Schnorchler eine Gefahr darstellen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang deshalb die gute Sichtbarkeit des Schnorchlers. Ebendarum ist das obere Ende des Schnorchelrohrs meist in einer Signalfarbe gefärbt. Weitere Kleidungsstücke wie Schnorchelwesten oder UV-Shirts in Signalfarbe erfüllen denselben Zweck. Achte zudem bei der Planung deines Schnorchelausflugs, ob es sich um ein stark befahrenes Gewässer handelt.
5. Gefährliche Meeresbewohner
Die Gefahr von einem Meerestier angegriffen zu werden ist für Schnorchler äußerst gering. Wenn es zu Verletzungen kommt, sind diese nicht selten auf die Unwissenheit oder das Fehlverhalten des Menschen zurückzuführen. Hier deshalb unsere zwei Hauptregeln im Umgang mit Meerestieren:
- Nichts anfassen: Einfach zu merken, für viele aber schwer anzuwenden. Du darfst im Riff absolut nichts anfassen! Auch wenn deine Neugier dich dazu treiben mag, manches ertasten zu wollen, lass es – zum Schutz der Unterwasserwelt und zu deinem eigenen Schutz.
- Aufmerksamkeit: Manche Meereslebewesen, wie unter anderem der Drückerfisch, verteidigen ihr Territorium bis aufs Blut. Selbst, wenn das für sie bedeutet, einen Menschen anzugreifen. Die kleinen Fische können tiefe Wunde verursachen. Deswegen sollte man sich stets aufmerksam sein und seine Umgebung genau beobachten, um nicht Drohgebärden von Fischen zu verpassen.